Juri Tetzlaff, Fernsehmoderator KiKA und Autor, Weingarten/Baden
Juri: Hallo, schön, dass ihr da seid. Danke für die Begrüßung Karin Schwartz. Wir starten heute gemeinsam in den Tag. Mit dem Motto „Mut zur Zukunft“. Ich bin der Juri und vielleicht habt ihr mich schon mal im Fernsehen gesehen. Im KiKA. Kennt ihr KiKA?
Reaktion Publikum.
Kennt ihr das Baumhaus? Wo schaue ich da immer durch?
Publikum: „Fernrohr“
Und was sehe ich da immer?
Publikum: „Bilder“
Und wer bringt die Bilder?
Publikum: „Sterne“
Genau. Und ein Stern kommt immer direkt ins Baumhaus geflogen und bringt mir ein Bild. Das mache ich dann am Baum fest und schaue es mir in alle Ruhe an. Und derjenige, der dieses Bild gemalt hat bekommt immer ein Geschenk. Wo ist das drin?
Publikum: „Schatzkiste“
Sehr gut. Ihr kennt euch bestens aus mit dem was ich beim KiKA mache. Aber jetzt haben wir ein Problem!
Wir machen nämlich heute etwas ganz anderes. Heute: Kein Stern, kein Bild, keine Schatzkiste. Heute eine spannende Geschichte. Eine spannende Geschichte aus der Bibel…
Daniel kommt als Clown auf die Bühne und singt: „Morning has broken“. Juri reagiert irritiert.
Äh…Huch… Äh… Hallo! Ähm… Was machst du hier?
Daniel reagiert nicht und singt weiter.
Sorry… Du singst schön, aber ich will doch jetzt erzählen.
Daniel reagiert nicht und singt weiter.
Naja… Dann singen wir eben mit… Text steht da hinten… Moooorning has broooooooooken…
Nach dem Lied.
1. LIED: Morning has broken
Morning has broken like the first morning
Blackbird has spoken like the first bird
Praise for the singing, praise for the morning
Praise for them springing fresh from the world
Morgenlicht leuchtet, rein wie am Anfang.
Frühlied der Amsel, Schöpferlob klingt.
Dank für die Lieder, Dank für den Morgen,
Dank für das Wort, dem beides entspringt.
Juri: Hallo! Wer bist du denn?
Daniel: Ich bin der Daniel und ich mache heute die Musik!
Juri: Oh… Das ist gut. Clown am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen. Und mit Musik geht alles besser. Aber wenn ich euch so angucke, muss ich sagen, ihr seht alle noch etwas verschlafen aus. Kommt wir machen eine Runde Frühsport… Kannst du dazu Musik machen?
Daniel: Klar!
Juri: Alle aufstehen!
AKTION: Frühsport. Auf der Stelle gehen. Hüpfen. Hampelmann. Karotten aus der Erde ziehen. Äpfel pflücken. Arme dehnen. Beine dehnen. Tief einatmen, ausatmen.
2. IMPRO / („Morgen früh“)
https://www.youtube.com/watch?v=_XnwHXidj2k
Juri: Jetzt sind wir fit. Fit für die Zukunft. Und wenn man sich fit fühlt, dann fühlt man sich auch mutig. An was für ein Tier müsst ihr denken, wenn ihr an „Mut“ denkt?
Daniel: An eine Schnecke.
Juri: Echt jetzt?
Daniel: Klar! Schnecken sie die mutigsten Tiere der Welt.
Juri: Müsst ihr auch an Schnecken denken? An was für Tiere denkt ihr bei „Mut“?
Juri geht ins Publikum und holt sich Tiere. Zum Beispiel Löwe, Bär, Wolf, Tiger, Wildschwein… Er lässt die Geräusche machen.
Juri: Aber wisst ihr wer auch ganz viel Mut und wenig Angst hat wenn es um die Zukunft geht? Clowns. Den Clowns nehmen alles leicht. Wenn es schwer wird dann lachen sie einfach und stecken alle mit ihrer Fröhlichkeit an.
Daniel: Dazu habe ich das perfekte Lied! Besonders schön ist es doch, wenn man mit einem Lächeln in den Tag startet. Lächelnd wie ein Clown. Smile like a clown. Und genau das Lied habe ich für euch…
Juri: Können wir da auch mitsingen?
Daniel: Ich glaube nicht. Es ist ein sehr, sehr schweres Lied.
Juri: Echt?
Daniel: Ja. Ich glaube es ist das schwerste Lied der Welt.
Juri: Oha…
Daniel: Ich bin mit dem Lied über eine Brücke gefahren, da ist die Brücke eingestürzt. So schwer war es!
Juri: Hihihi… Du bist vielleicht ein Spaßvogel. Warum ist das Lied so schwer?
Daniel: Weil der Text zum Teil auf Clownesisch ist.
Juri: Was ist denn Clownesisch?
Daniel: Das ist die Sprache der Clowns.
Juri: Und was singst du auf Clownesisch?
Daniel: Übersetzt heißt es… Moment ich habe es mir auf einen Spickzettel geschrieben… Es ist seeeehr kompliziert!
Daniel holt ein riesiges Blatt aus seiner Hosentasche. (DIN A0) Er liest den Text vom Blatt ab.
Daniel: „Der aktuelle Tag manifestiert sich in einer atmosphärischen Ästhetik überdimensionaler Positivität, was primär auf meine affektive Disposition auditiven Kunstformen gegenüber zurückzuführen ist.
Juri: Ah… Verstehe! Du willst sagen: Heute ist ein schöner Tag, weil ich Musik so gerne mag.
Daniel: Äh… Ja… So könnte man es auch ausdrücken.
Juri: Und wie geht der Text jetzt auf Clownesisch?
Daniel: Sehr schwer… Sehr, sehr schwer… (spricht überdeutlich) Sha la li sha la la….
Juri: Oh… Das ist wirklich schwer. Das bekommt hier bestimmt keiner hin oder?
Reaktion Publikum.
Juri: Kommt wir üben ein bisschen.
AKTION: Text üben ;-)
Daniel: Wir probieren es mal aus… Alle aufstehen! Mitmachen!
AKTION: Song einüben. Mitmach-Element? Choreographie?
3. LIED: Smile like a clown
https://www.youtube.com/watch?v=XyZo6XsRrAY
Juri: Lachen wie ein Clown! Smile like a clown! Das macht Spaß. Clownesisch ist meine neue Lieblingssprache. Ich probiere mal auf Clownesisch zu moderieren. Sha la sha la sha la li sha la la sha li li…
Daniel: Ich übersetze: Leberwurst, Leberwurst, hilft gegen Hunger nicht gegen Durst.
Juri: Oh… Nein… Ich merke schon du bist viel besser in Clownesisch. Ich wollte sagen: Ich habe euch heute hier ein Buch mitgebracht. Dieses Buch ist rund 2.000 Jahre alt.
Daniel: Boah… Echt! Sieht gar nicht so alt aus.
Juri: Naja… Also dieses Buch ist nicht 2.000 Jahre alt, aber die Geschichten, die drin stehen, die sind vor rund 2.000 Jahren aufgeschrieben worden. Es enthält genau 773.746 Wörter.
Daniel: Du Armer.
Juri: Hä? Warum „Du Armer“?
Daniel: Na das war bestimmt viel Arbeit die vielen Worte zu zählen. Gib mal her… Ich zähle nach und schaue, ob du dich auch nicht verzählt hast.
Daniel nimmt das Buch.
Daniel: Zählt alle mit… Eins, zwei, drei, vier…
Juri: Könntest du vielleicht leise weiterzählen?
Daniel zählt leise.
Juri: Wisst ihr wie man dieses Buch nennt? Es wird auch die „Heilige Schrift“ oder das „Buch der Bücher“ genannt?
Publikum: „Bibel“
Juri: Genau. Das ist eine Bibel. Kein anderes Buch der Welt wurde in mehr Sprachen übersetzt. Was meint ihr, in wie vielen Sprachen kann man die Bibel oder Teile der Bibel lesen?
Eventuell Game Show Soundbett wie bei “Wer wird Millionär?“
A) 343
B) 743
C) 3686
Wer meint A)? Wer meint B)? Wer meint C)?
Wer war zu faul sich zu melden?
Alle die bei C) den Arm oben hatten haben recht. Glückwunsch und Applaus! Die Bibel wurde in 3686 Sprachen übersetzt.
Applaus.
Daniel: Auch in Clownesisch?
Juri: Das ist eine sehr gute Frage. Ich glaube nicht. Vielleicht wäre das eine Aufgabe für Dich.
Daniel: Nein ich mag lieber Musik machen. Musik machen mit euch.
Daniel klappt die Bibel zu.
4. LIED: Weil Du es kannst
https://youtu.be/MeDFQjaNin0?si=dgoyq1VIVEI4E602
Juri: Super Lied. Was macht man mit einem Buch?
Daniel: Ich weiß es. Ich weiß es. Ich weiß es. Wenn Einbrecher kommen kann man ein Buch nehmen und es dem Einbrecher über die Rübe ziehen.
Juri: Nein… Ich meinte eigentlich…
Daniel: Ich weiß es. Ich weiß es. Wenn man eine Limo auf der Terrasse trinkt kann man ein Buch aufs Glas stellen damit keine Wespe reinfliegt.
Juri: Ne… Ich dachte eher…
Daniel: Wenn man etwas vom Regal holen will stapelt man Bücher damit man sich drauf stellen kann und hoch kommt?
Juri: Alles gute Ideen. Aber ich meinte was ganz anderes. Etwas viel Einfacheres. Was macht man mit einem Buch? Kinder könnt ihr helfen?
Publikum: „Lesen“
Juri: Genau. Lesen. Wer von euch kann schon lesen?
Daniel: Ich! Ich bin ein sehr guter Leser. Ich kann Erbsen lesen. Steine lesen. Karten lesen. Also wenn irgendwas runter fällt, ich lese es auf. Ich der weltbeste Aufleser!
Juri: Ich meinte nicht auflesen, sondern eher ein Buch lesen. Also Schrift lesen. Buchstaben. Wer hat schon mal ein Buch gelesen? Wer hat schon mal in der Bibel gelesen?
Reaktion Publikum.
Juri: Ich habe mir für euch einen Text in der Bibel durchgelesen. Ich wollte wissen, warum dieses alte Buch bis heute so bekannt, berühmt und beliebt. Hört mal…
1 Dies ist der Wortlaut des Briefes, den der Prophet Jeremia aus Jerusalem sandte.
5 Baut Häuser und wohnt darin. Pflanzt Gärten und esst ihren Ertrag. (…)
7 Sucht Schalom: das Wohl und den Frieden für die Stadt, in die ich euch deportieren ließ. Betet für sie zu Adonaj, denn in ihrem Schalom liegt auch euer Schalom.
Daniel: Was heißt Schalom?
Juri: Frieden.
Daniel: Und wer ist Adonaj?
Juri: Das ist ein anderes, sehr altes Wort für Gott –
8 Lasst euch nicht täuschen von denen unter euch, die prophetisch reden oder wahrsagen.
10 Ja, so spricht Adonaj: 11 Ich gebe euch Zukunft und Hoffnung: 13 Ihr sucht mich und werdet mich finden. Immer wenn ihr von ganzem Herzen nach mir fragt.
Daniel: Hä? Ich habe das nicht so ganz verstanden.
Juri: Das ist normal. Es ist ein sehr alter Text. Die Sprache ist alt. Die Geschichte ist alt. Wir werden in diese Geschichte eintauchen. Ich werde sie euch mit meinen Worten erzählen.
Musik startet. Daniel spielt langsame, getragene Akkorde. Juri spricht über die Musik.
Vor 2622 Jahren lebte ein Junge mit seiner Familie in der Stadt Jerusalem. Er hieß Noam.
Er hat Brüder und Schwestern. Er liebt Tiere und Streiche. Die Familie hat ein kleines Haus mit einem Feigenbaum im Garten. Sie sind sehr glücklich.
Musik stoppt.
Doch eines Tages kommen Soldaten in die Stadt. Der mächtige König Nebukadnezar II. hat sie geschickt. Noam und seine Familie werden gezwungen mit ihrer Gemeinde die Stadt zu verlassen. Sie haben kaum Zeit etwas einzupacken. Plötzlich marschieren sie mit vielen anderen Menschen durch die Wüste. Alle aufstehen! Und wir gehen auf der Stelle.
Publikum steht auf.
Die Sonne brennt. Noam hat Durst. Seine Füße tuen ihm weh. Er fragt: „Wohin gehen wir?“ Sein Vater antwortet: „In eine Stadt namens Babylon!“ „Und wie weit ist es?“ „Über 1.000 Kilometer!“ Noams ältere Schwerster Esther fragt: „Wo ist unser Priester? Der Prophet Jeremia?“ Die Mutter antwortete: „Jeremia muss in Jerusalem bleiben!“
Vier Monate lang sind Noam und seine Familie zu Fuß unterwegs und dann kommen sie endlich in Babylon an. Endlich wieder ein festes Dach über dem Kopf, Essen und Trinken. Sie feiern ein Fest! Natürlich mit Musik.
5. LIED: „Stand Up” (Keep Walking)
Juri: Setzt euch alle wieder hin…
Publikum nimmt Platz.
Aber es ist schwer in der fremden Stadt Freunde zu finden. Noam und seine Familie sprechen eine andere Sprache. Sie sind fremd und fühlen sich fremd.
Immer wieder fragt Noam seine Eltern: „Wann gehen wir endlich wieder zurück nach Jerusalem?“ „Bald. Sehr bald.“ sagt seine Mutter. „Jeremia unser Priester wird uns schreiben, wenn Gott ihm gesagt hat, dass wir wieder in die Heimat können.“
MUSIK: Daniel spielt leise einen dissonanten Akkord.
Die Tage vergehen. Die Wochen vergehen. Monatelang passiert gar nichts. Nur Noam und seine Familie fühlen sich immer unwohler. Die Leute in Babylon schauen sie komisch an. Sie tuscheln über sie. Manchmal werden sie auch beschimpft und sogar angegriffen. Die Kinder auf der Straße zeigen mit dem Finger auf sie und sagen: „Schaut mal! Das sind diese Flüchtlinge aus Jerusalem. Das sind Ausländer.“
Dissonanter Akkord stoppt.
Und dann endlich ist es soweit. Noam und seine Familie sitzen gerade dicht gedrängt mit anderen Menschen aus Jerusalem beim Abendessen in einem engen, dunklen Raum. Es gibt nur Wasser und ein bisschen Brot. Wie immer. Da kommt ein Mann angerannt und ruft: „Ein Brief. Jeremia hat uns einen Brief geschrieben.“ Alle fangen an zu jubeln! Könnt ihr mal alle jubeln? Lauter? Mehr Begeisterung?
Publikum jubelt. Juri feuert die Menge an.
Sehr gut. Vielleicht haben Noam und seine Leute auch ein Freudenlied angestimmt. Hast Du eins Daniel?
6. LIED: „Never walk alone”
Juri: Wenig später kommt ein Schriftgelehrter mit dem Brief von Jeremia. Damals kann noch nicht jeder lesen.
Daniel: Und was haben die dann gemacht, wenn ihnen was runter gefallen ist?
Juri: Das haben sie natürlich aufgelesen. Aber Schrift lesen konnten eben nur ganz wenige Gelehrte. Und dieser Gelehrte macht den Brief auf. Alle hängen an seinen Lippen. Es ist totenstill. Er liest was Gott zu Jeremia dem Priester gesagt hat: „(5) Baut Häuser und wohnt darin. Pflanzt Gärten und esst ihren Ertrag.“ Alle schauen sich erstaunt an. Was? Was sollen wir machen? Gott will, dass wir hier bleiben und Häuser mit Gärten bauen? Aber wir wollen doch zurück nach Jerusalem….
MUSIK: Jingle. Juri gibt Daniel Zeichen. Daniel spielt einen kurzen Trenner. (5 Sekunden)
Der Brief geht weiter: „(7) Sucht Schalom: das Wohl und den Frieden für die Stadt, in die ich euch bringen (deportieren) ließ.“ Wie? Gott hat uns in eine fremde Stadt geschickt und jetzt sollen wir auch noch für diese Stadt beten? Für die Leute, die so gemein und abweisend zu uns sind?
MUSIK: Jingle. Juri gibt Daniel Zeichen. Daniel spielt einen kurzen Trenner. (5 Sekunden)
„(8) Lasst euch nicht täuschen von denen unter euch, die prophetisch reden oder wahrsagen.“ Wir sollen unseren eigenen Leuten misstrauen? Aber wenn wir kein Vertrauen mehr ineinander haben was bleibt uns dann noch? Wie soll unsere Gemeinschaft funktionieren, wenn keiner mehr dem anderen trautt?
MUSIK: Jingle. Juri gibt Daniel Zeichen. Daniel spielt einen kurzen Trenner. (5 Sekunden)
Gott sagt: „(11) Ich gebe euch Zukunft und Hoffnung: (13) Ihr sucht mich und werdet mich finden. Immer wenn ihr von ganzem Herzen nach mir fragt.“
Noam hat höchstens die Hälfte von dem verstanden, was da in diesem komischen Brief von Jeremia steht. Es geht ihm ein bisschen wie dir vorhin Daniel.
Was hat Gott diesem Propheten ins Ohr geflüstert? Es ist auf jeden Fall nicht das, was die Leute um ihn herum erwartet haben. Es ist nicht das, was die Leute hören wollen. Seine Mutter weint. Sein Vater schaut enttäuscht und nimmt seine Frau tröstend in den Arm.
7. LIED: “Bodyguard”
Und jetzt? Was wird aus Noam und seiner Familie? Warum steht diese Geschichte in der Bibel? Was hat das mit uns zu tun?
Wart ihr schon mal in der Fremde?
Reaktion Publikum.
Im Urlaub wart ihr vielleicht mal in einem fremden Land und habt eine fremde Sprache gehört. Aber ist das wirklich „in der Fremde“ sein. Wer von euch ist den schon mal umgezogen?
Reaktion Publikum.
Es ist nicht leicht sich vorzustellen in der Fremde zu sein. Aber wisst ihr was? Jeder von euch war schon mal in der Fremde. Auch wenn er nie verreist ist. Hattet ihr schon mal das Gefühl: „Ich verstehe gerade nur Bahnhof.“? Kennt ihr das Gefühl: „Ich gehöre hier nicht hin.“? Kennt ihr das Gefühl: „Hier will gerade keiner mit mir spielen? Hier finden mich gerade alle doof?“ Da fühlt man sich plötzlich fremd. Da ist man irgendwie gefühlt in der Fremde. Obwohl man gar nicht 1000 Kilometer gelaufen ist wie Noam und seine Familie.
In diesem Brief von Jeremia sagt Gott: Wenn du fremd bist bringt es nichts Angst zu haben. Wenn du fremd bist hilft es nichts den Kopf in den Sand zu stecken. Wenn du fremd bist vertraue darauf, dass ich einen Plan habe.“ Und dann kommt für mich der wichtigste Satz in der ganzen Geschichte: „Wenn Du von ganzem Herzen nach mir fragst werde ich da sein. Ich gebe dir Zukunft und Hoffnung.
Und das ist doch ein wunderschönes Versprechen! Wir können auf Gott vertrauen. Wenn wir versuchen mit einer fremden Situation klar zu kommen und ihn bitten uns zu helfen, dann wird er da sein.
8. LIED: „Hope“
Noam und seine Familie sollen aber nicht nur darauf vertrauen, dass Gott weiß was er tut, sie sollen auch noch für die Bewohner dieser fremden Stadt beten, die sie gerade so abweisend behandeln. Das ist schwer. Wenn einer blöd zu einem ist, dass ist es schwer ihm etwas Gutes zu wünschen.
Stellt euch vor auf dem Schulhof oder im Kindergarten rempelt euch einer an und sagt: „Hau ab Kleiner oder Kleine!“ Dann nicht auszurasten, sondern zu denken: „Ich wünsche Dir ein gesundes, glückliches, langes Leben. Ich wünsche Dir, dass du bald mal wieder ein leckeres Eis bekommst.“ Das ist nicht leicht. Aber genau das sollen Noam und seine Familie machen.
Wir probieren mal was aus. Wir machen ein Experiment. Denkt mal alle an einen Menschen, den ihr gar nicht leiden könnt. Denkt an jemanden, den ihr ganz blöd findet. Denkt an jemanden, der gemein zu euch war. Ihr könnt die Augen zu machen, damit er noch besser in dieses Gefühl kommt.
Spürt ihr was das mit euch macht. Bestimmt werdet ihr ganz fest. Und jetzt versucht diesem Menschen etwas Gutes zu wünschen. Sprecht mir nach: „Ich wünsche dir einen schönen Tag. (…) Ich wünsche dir viele Freunde. (…) Ich wünsche dir, dass du an einem Ort leben kannst an dem du dich geliebt fühlst.“ Was passiert mit euch? Was passiert mit eurem Körper?
Reaktion Publikum.
Euer Körper wird weich. Euer Herz wird weich. Eure Gedanken werden weich. Und nur aus so einem Gefühl heraus kann man Frieden schließen. Mit so einem Gefühl bekommt man Mut zur Zukunft.
Und genau das haben Noam und seine Familie jetzt als Auftrag bekommen. Ankommen. Frieden schließen. Mit der Situation in der man sich fremd fühlt zurechtkommen. Vertrauen, dass Gott da ist und weiß was er tut. Und wenn es mal nicht gut läuft, einfach mit ganzem Herzen nach Gott fragen und ihn bitten einem zu helfen! So kann man mit Mut in die Zukunft blicken.
9. LIED: „Von guten Mächten wunderbar geborgen“
Zum Abschluss: Daniel und ich waren heute in der Fremde. Eine fremde Stadt. Ein fremder Ort. Fremde Menschen. Wenn man trauert und denkt: Ich wäre lieber da geblieben wo ich herkomme, dann kann man nicht ankommen. Dann kann man auch nicht weiterkommen. Dann verpasst man die Chance etwas neues zu entdecken.
Die Geschichte hat mir geholfen mit einzulassen. Die Aufgabe hier auf der Bühne zu stehen war für mich fremd. Ich habe noch nie eine Bibelarbeit gemacht. Ich bin kein Pfarrer, kein Theologe und kein Experte. Gefühlt tausend Fettnäpfchen!
Ich bin einfach nur ein Kindermoderator. Aber ich habe bevor ich hier auf die Bühne gegangen bin Gott von ganzem Herzen gebeten mir hier in dieser fremden Situation beizustehen und mir zu helfen und ich habe darauf vertraut, dass er bei mir sein wird damit ich hier keinen Schrott erzähle. Und für mich fühlt es sich so an, dass Gott für mich da war und es geklappt hat. Und mit diesem Gefühl kann ich mit Mut in die Zukunft schauen. Amen.
Und jetzt lasst und gemeinsam feiern, dass wir hier sind, dass wir zusammen sind und das wir Christen sind, die so ein tolles Buch wie die Bibel haben.
10. LIED: „Come to me“
Text wie von Autor/in bereitgestellt. Es gilt das gesprochene Wort.
Veröffentlichung nur mit Genehmigung der Verfasserin/des Verfassers.