Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm, Vorsitzender Weltkirchenrat, Genf/Schweiz
Religion und Glück
Was Religion und Glück miteinander zu tun haben
Es gibt wahrscheinlich wenige Themen, die gegenwärtig einen so hohen gesellschaftlichen Stellenwert genießen wie das Thema Glück. Die Menschen heute sind auf der Suche nach dem Glück. Vielleicht mehr denn je, weil die Orientierungen, aus denen wir leben, eben nicht mehr selbstverständlich sind. Natürlich wollen wir ein möglichst glückliches Leben haben. Die immer zahlreicheren Glücksratgeber finden sich in jeder Buchhandlung. Da kann man manchmal schon den Eindruck haben, mit dem Glück sei es wie mit einem guten Kochrezept: man muss nur die richtigen Zutaten reintun, und dann kommt – jedenfalls mit etwas Geschick – auch ein schmackhaftes Mahl dabei raus. Aber schon beim Kochen ist das nicht so einfach. Nicht immer haut es mit dem Ergebnis hin, auch wenn man sich Mühe gegeben hat und alle Zutaten sorgfältig abgemessen hat. Erst recht ist es so mit dem Glück. Es ist eben nicht einfach planbar. Zuviel passiert im Leben, was wir nicht unter Kontrolle haben, als dass wir das Glück irgendwie selbst machen könnten.
Ein besonders eindrucksvolles Zeugnis für diese Einsicht sind die Seligpreisungen aus der Bergpredigt Jesu (Matthäus 5,3-12). Sie können vom griechischen Wortsinn her auch als „Glücklichpreisungen“ bezeichnet werden. In den Seligpreisungen werden Erfahrungen des Leidens nicht als Gegensatz zum Glücklichsein werden, das ist bereits ein sehr wichtiger Hinweis, wie die Bibel gelingendes Leben versteht. Das Leiden wird nicht verdrängt oder ausgespart oder muss überwunden werden, damit man glücklich ist. Vielmehr besteht die Seligkeit, das Glück, des Menschen darin, dass er sich in seiner Ganzheit, so wie er/sie ist, auch im Leiden von Gott getragen und gesehen und getröstet weiß.
Zu den eindrucksvollsten Erfahrungen meiner Zeit als Gemeindepfarrer gehören die Besuche bei Menschen, die auch das Schwere in ihrem Leben angenommen haben und dann Wege in ihrem Leben gegangen sind, auf die sie dann dankbar zurückschauen, weil sich unerwartete Türen neu geöffnet haben. Dass aus dem Schweren auch Gutes kommen kann, ist, als Allgemeinplatz dahergesagt, nichts mehr als eine billige Trostformel. Oft genug tun sich durch schlimme Ereignisse Abgründe auf, die auch langfristig nur zerstörerische Wirkung entfalten. Wenn aber jemand aber sein eigenes Leben so deutet, dass er oder sie in der Verlusterfahrung rückblickend den Keim für etwas Neues sieht, das später zur Basis neuen Glücks geworden ist, kann das große inspirative Kraft entwickeln.
Es war für mich eine Offenbarung, zu sehen, dass die Inhalte, auf die die Glücksforscherinnen und Glücksforscher als Ergebnis ihrer Untersuchungen kommen, genau die Inhalte sind, die in der Bibel im Zentrum stehen. Es spricht deswegen viel dafür, dass sie uns helfen können, eine zentrale Frage zu beantworten: Wie komme ich zu der tatsächlichen Erfahrung des Glücks, das mir in den Glücksratgebern vor Augen gemalt wird? Auch dort werden wertvolle Tipps gegeben – etwa das Anlegen eines Glückstagebuchs, in dem ich täglich aufschreiben kann, was mich dankbar macht. Aber eine Einübung in das Glück, die nicht nur den Kopf und nicht nur das Herz, sondern wirklich die Seele erreicht, also die tiefsten Tiefen meiner Existenz, die braucht mehr. Ich bin davon überzeugt, dass eine religiöse Praxis dafür die beste Grundlage gibt. Etwa in den biblischen Texten und in den jahrhundertelang gewachsenen Traditionen steckt ein Potential an Kraftquellen und Lebensorientierungen, das neu freigelegt zu werden verdient.
Was macht glücklich? Religion und Glücksforschung
Die Glücksforschung nimmt nicht speziell religiöse Menschen in den Blick. Sie versucht herauszufinden, was die modernen Menschen von heute auf der Suche nach dem Glück erhoffen und ersehnen. Sie beschreibt anhand der Daten in den Zufriedenheitsindizes, die regelmäßig durch Befragung eines repräsentativen Ausschnitts der Bevölkerung erstellt werden, was für die Menschen besonders wichtig ist, um glücklich leben zu können. Wenn die Themen, die sich dabei herausschälen, in den alten Texten der Bibel eine so zentrale Stelle einnehmen, dann heißt das ja, dass diese Texte alles andere als irrelevant für die Menschen von heute wären, sondern hochaktuell.
Was sagen die Glücksforscher aber nun? Einer von ihnen, Karl-Heinz Ruckriegel, gibt als Konsequenz seiner Forschungen konkrete Ratschläge.
Dankbarkeit
»Üben Sie Dankbarkeit. Wer lernt, dankbar zu leben, führt ein glücklicheres Leben. «
Dieser Ratschlag hat eine hohe Plausibilität im Lichte der Alltagserfahrungen. Ihn aber im täglichen Leben wirklich zu berücksichtigen, ihn zu leben, ist viel schwieriger.
Warum ist es nur so schwer, dankbar zu sein? Woher kommt diese Tendenz, vor allem das wahrzunehmen, was nicht gut läuft und für selbstverständlich zu halten, was gut läuft? Wir hadern mit dem Schicksal, wenn uns etwas Schlechtes widerfährt. Und wenn es etwas wirklich Schlimmes ist, ist das nur allzu gut nachvollziehbar. Aber warum machen wir uns so selten klar, wie vieles gut läuft? Was uns alles Schlechtes oder sogar Schlimmes erspart geblieben ist? Wir stehen im Stau und ärgern uns, sind genervt. Aber vielleicht war es eben jener Stau der dafür gesorgt hat, dass wir ohne Schaden nach Hause gekommen sind. Wenn etwas passiert, reden wir von einer „Verkettung von unglücklichen Umständen“. Warum reden wir so wenig von der „Verkettung von glücklichen Umständen“, die uns vor Schaden bewahrt haben könnte?
Warum sagen wir anderen Menschen die schönsten Dinge immer erst bei der Grabrede? Das in unseren Ehen und Beziehungen schon vorher zu tun und so, auch nach dem Zauber der ersten Verliebtheit, die Dankbarkeit füreinander zu zeigen, könnte ein echter Vitaminstoß für unser Beziehungsleben sein.
Aber wie können wir dankbar leben? Meine Antwort: Religiöse Praxis ist die beste Schule der Dankbarkeit. Wenn ich in einem der vielen Glücksratgeber, die gerade Konjunktur haben, am Abend auf S. 79 lese; „Lernen Sie dankbar zu leben“ und mir dann auf meinem Weg zu einem glücklichen Leben für den nächsten Tag vornehme, ab morgen dankbar zu sein, dann werde ich vermutlich am nächsten Morgen enttäuscht werden. Dankbarkeit kann man sich nicht anlesen.
Aber lernen kann man sie. Und zwar durch religiöse Praxis. Wenn ich jeden Abend Psalm 103 lese und sage: "Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat" - dann findet die Dankbarkeit Schritt für Schritt ihren Weg in meine Seele. Und wenn ich morgens als Erstes beim Blick auf mein etwas zerknittertes Gesicht im Spiegel Psalm 139,14 spreche: „Ich danke Dir, Gott, dass ich wunderbar gemacht bin“ – dann gehe ich anders in den Tag.
Zuversicht
»Seien Sie optimistisch und vermeiden Sie negatives Denken. Optimistisch zu sein, bedeutet voller Zuversicht in die Zukunft zu blicken. Optimisten sind die besseren Realisten.«
So sehr die Gefahr besteht, dass ein solcher Rat im Sinne eines billigen Optimismus verstanden wird, so sehr ist die Zuversicht ein Grundsignum christlicher Existenz.
Die Bibel erzählt die größte Hoffnungsgeschichte, die die Welt je gesehen hat. Sie erzählt von den Werken der Schöpfung, an deren Ende es heißt: Und siehe, es war sehr gut! Sie erzählt von einem Volk, das in der Sklaverei in Ägypten zugrunde zu gehen droht und dann erfahren darf, wie sein Gott es durch Mose aus der Sklaverei in die Freiheit führt. Sie erzählt von dem gleichen Volk, das vom rechten Weg abirrt und am Ende in der Gefangenschaft im Exil in Babylon landet und angesichts des Verlusts der Heimat in Verzweiflung zu versinken und an seinem Gott irre zu werden droht – und dann die Erfahrung macht, dass Gott der Schöpfer des Himmels und der Erde ist und sein Volk aus der Fremde nach Hause führt.
Und schließlich erzählt sie von jenem Jesus von Nazareth, der in Galiläa umherzieht und die Menschen fasziniert, weil er eine Liebe ausstrahlt, die sie noch nie erfahren haben und in der sie Gott selbst spüren. Und sie erzählt, wie sie dann die tiefste Enttäuschung erfahren, die man überhaupt nur erfahren kann, weil der Mann, in den sie so viele Hoffnungen gesetzt haben, verhaftet wird und jämmerlich als Folteropfer am Kreuz stirbt, mit einem Schrei der Verzweiflung auf den Lippen: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen!?
Und dann begegnen die Frauen ihm am leeren Grab, viele andere begegnen ihm danach und merken: Er ist auferstanden. Der Tod hat nicht das letzte Wort. Das Leben hat gesiegt. Und sie erzählen die Botschaft in aller Welt, durch viele Jahrhunderte hindurch bis heute, so dass Christinnen und Christen wissen, dass die Welt nicht auf ein dunkles Loch zuläuft, sondern auf einen neuen Himmel und eine neue Erde, in der kein Leid, kein Schmerz, kein Geschrei mehr sein wird und in dem alle Tränen abgewischt sind. Mehr Hoffnung geht nicht!
Weil die Botschaft der Bibel die größte Hoffnungsgeschichte ist, die die Welt je gesehen hat, deswegen ist es so wichtig, dass wir diese Geschichte heute erzählen, erzählen in einer Welt, deren vielleicht knappste Ressource die Hoffnung ist.
Überwindung von Neid
»Vermeiden Sie Grübeleien ... und soziale Vergleiche. Neid und Glück passen nicht zusammen.«
Die Bibel ist voll von Geschichten, die das einschärfen. Im Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg (Matthäus 20,1-16), das Jesus erzählt, bekommen diejenigen, Tagelöhner, die erst gegen Ende des Tages endlich Arbeit bekommen haben, am Ende genauso den vollen Tagelohn wie die, die am Morgen schon gearbeitet haben. Letztere fühlen sich ungerecht behandelt und protestieren bei der Auszahlung des Lohns. Sie machen den Wert ihres Lohns allein am Vergleich mit den anderen fest. Aber der Herr des Weinbergs sagt: „Siehst du darum scheel, weil ich so gütig bin?“
Geradezu archetypisch ist auch die Geschichte vom verlorenen Sohn und dessen Bruder, der sich im Blick auf die Liebe des Vaters zurückgesetzt fühlt (Lukas 15,11-32).
Das Beispiel der Geschichte vom verlorenen Sohn zeigt: Es ist nicht zu gewagt, den modernen Menschen von heute die Bibel als eine Schule des Glücks anzuempfehlen. Wer sein Gefühl, zu kurz zu kommen, überwindet und den anderen einfach gönnt, dass es ihnen gut geht, der wird am Ende selbst zu den Glücklichen gehören.
Nächstenliebe
»Stärken Sie Ihre sozialen Beziehungen. Wir sind soziale Wesen und daher auf andere Menschen angewiesen ...«
Immer wieder wird die Nächstenliebe als Ausdruck von „Gutmenschentum“ diskreditiert, als christliche Spezialethik verortet oder als religiöse Gefühlsduselei abgewertet. Die Glücksforschung zeigt, dass ohne die darin zum Ausdruck kommende Beziehungsfähigkeit ein wirklich glückliches Leben nicht möglich ist. Deswegen ist das, was dieses große Wort „Liebe“ bezeichnet, so zentral für ein erfülltes menschliches Leben.
In der Verkündigung Jesu spielt sie eine zentrale Rolle, gipfelnd im „Doppelgebot“ der Liebe, das man auch als „Dreifachgebot“ bezeichnen kann: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all deiner Kraft und deinem ganzen Gemüt, und deinen Nächsten wie dich selbst« (Lukas 10,27). Gottesliebe, Selbstliebe und Nächstenliebe sind nicht voneinander zu trennen. Für mich ist das eine faszinierende Perspektive: sich zutiefst angenommen und aufgehoben fühlen zu können in dem Gott, der mir das Leben gegeben hat, in einer Kraft, die größer ist als alles, was mein Verstand erfassen kann, und zugleich mich selbst und meinen Nächsten annehmen zu können.
Wie sehr Jesus dieses Dreifachgebot selbst als die Zusammenfassung aller guten Orientierungen für das Leben sieht, zeigt sich in dem Zusatz, der dem Gebot in der matthäischen Fassung folgt: „In diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten“ (Matthäus 22,40), sagt er. Erstaunlicherweise finden wir die Formel fast wortgleich auch am Ende der Goldenen Regel aus der Bergpredigt Jesu: „Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch! Das ist das Gesetz und die Propheten“ (Matthäus 7,12). Dass die für alle einsichtige Goldene Regel hier so eng mit dem Liebesgebot verknüpft wird, zeigt sehr deutlich, dass es beim Liebesgebot nicht um eine unerfüllbare Zumutung geht, sondern um etwas, was eigentlich jedem einleuchtet.
Vergebungsbereitschaft
»Lernen Sie zu vergeben, das schwächt negative Emotionen.«
Ohne dabei das Ziel der »Schwächung negativer Emotionen« zu verfolgen, beten viele Hunderttausend Menschen in Deutschland und viele Hundert Millionen weltweit jeden Sonntag im Gottesdienst und weit darüber hinaus im Alltag jenen gewichtigen Satz im Vater Unser: »Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern«. Es gibt wohl keine kraftvollere Form, die Erkenntnisse der Glücksforschung aufzunehmen und in den Alltag zu integrieren, als das regelmäßige ernsthafte Beten dieser Bitte.
Man muss sich nur einmal vorstellen, was wäre, wenn sich diese Einsicht ausbreiten würde. Wie würde sich unser Leben verändern, wie viele Ehen und Beziehungen würden noch bestehen, welch kraftvolle Erneuerung des gesellschaftlichen und auch des politischen Klimas würden wir erleben, wenn das ernsthafte Beten dieser Bitte der Normalfall wäre: »Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.« Ich habe nicht den geringsten Zweifel daran, dass es ein glücklicheres, ein erfüllteres Leben wäre.
Es gibt aber auch so etwas wie „billige Vergebung“, die man von niemandem erwarten kann und deren Einforderung, wenn damit schlimmes Unrecht unter den Tisch gekehrt werden soll, geradezu zynisch sein kann. Das ist etwa der Fall, wenn Überlebenden sexualisierter Gewalt angetragen wird, den Tätern doch zu vergeben, anstatt sie zur Verantwortung zu ziehen und das Geschehene beherzt aufzuklären.
Weil durch vorschnelle Vergebungsforderungen auch ungerechte Strukturen, Strukturen, die Menschen kaputt machen, stabilisiert werden, muss Vergebung immer von dem Willen zur Gerechtigkeit und Wahrheit begleitet werden.
Leben in der Gegenwart statt Sorge um die Zukunft
»Leben Sie im Hier und Jetzt. Genuss und Flow schaffen Wohlbefinden, genießen Sie die Freuden des Lebens. Ständig daran zu denken, was morgen anders sein könnte, fördert das Glücklichsein nicht, sondern vermiest uns das Heute.«
Manchmal verpassen wir die Gegenwart, weil wir immer nur an die Zukunft denken. Ich habe mir deswegen angewöhnt, bewusst "Stopp" zu sagen, wenn das bei mir der Fall ist. Zum Beispiel beim Fotografieren. Ich liebe Kraniche. Und wenn ich an meinem jetzigen Lebensort in Mecklenburg plötzlich über mir welche fliegen sehe, reiße ich oft schnell das Handy raus, schalte es an, indem ich das Kennwort eingebe, drücke hektisch auf den Video-Button und halte auf die Kraniche über mir. Nur sind sie dann meistens schon weit weg, wenn sie überhaupt noch zu sehen sind. Ich will den Moment festhalten, mit dem Ergebnis, dass ich ihn verpasse.
Inzwischen mache ich es anders: Ich halte inne. Ich höre hin auf den Flügelschlag und schaue auf die majestätischen Flügelbewegungen und staune über diese Anmutung von Freiheit, Ganzheitlichkeit und Schönheit. Meine Seele speichert den Moment und ich mache die Erfahrung, dass das tiefer geht und nachhaltiger ist als das Speichern auf der Handykarte.
Wache Wahrnehmung zukünftiger Gefahren und Herausforderungen und gute Planung und Vorsorge, um ihnen zu begegnen, sind nichts Schlechtes. Im Gegenteil: Sie können viel zukünftiges Leid verhindern. Und trotzdem – darauf weist die Glücksforschung zurecht hin – ist die Sorge als Grundhaltung lebenshemmend. Wenn die Sorge alles bestimmt und die Zuversicht erdrückt, verschwindet nicht nur Grundvertrauen und Lebensfreude, sondern auch der notwendige nüchterne Blick auf die Wirklichkeit, der allein gute Zukunftsentscheidungen ermöglicht.
Jesus hat eine Grundhaltung, die die Sorge überwindet, gelebt und sie ausgestrahlt. Nirgendwo kommt das so inspirierend zum Ausdruck wie in Worten aus der Bergpredigt, die Menschen weit über den Horizont gläubiger Christen hinaus berührt haben und so ein Stück Weltliteratur geworden sind: »Seht die Vögel unter dem Himmel an: sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel mehr als sie? ... Darum sorgt nicht für morgen, denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen« (Matthäus 6,25 f., 33 f.).
Sorge für Leib und Seele
»Kümmern Sie sich um Leib und Seele. Sport für den Körper, das bringt unmittelbar Wohlbefinden, und die Beschäftigung mit etwas Transzendentem, mit etwas, das über unser Ich hinausgeht, bringt Sinn und Tiefe in unser Leben«.
„Sinn und Tiefe in unser Leben bringen“ – wer, wenn nicht die Kirchen, sollte dazu in der Lage sein? An der Botschaft, die die Kirchen weiterzugeben haben, liegt es nicht. Die Botschaft von der Liebe Gottes, die allen Menschen gilt und alle Menschen inspirieren will, einander zu lieben, könnte nicht stärker sein. Aber als Botschafter*innen müssen wir in den Kirchen noch stärker werden.
Deutlich zu machen, wie viel Glück mit dieser Botschaft verbunden ist, könnte dabei eine wichtige Rolle spielen.
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