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Gottesdienste

Feierliche Eröffnungsgottesdienste auf dem Haupt- und Kornmarkt

Mit zwei großen Eröffnungsgottesdiensten in der Nürnberger Altstadt begann am Mittwoch Nachmittag der 38. Deutsche Evangelische Kirchentag. Auf dem Hauptmarkt predigte der bayrische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, einen Gottesdienst mit Leichter Sprache feierte Christina Brudereck auf dem Kornmarkt.

Beide Theolog:innen beleuchteten die Zukunft der Erde, der Menschheit und auch der Kirchen im Lichte der Kirchentagslosung „Jetzt ist die Zeit“.  Der scheidende Landesbischof forderte alle auf, den künftigen Generationen eine lebenswerte Welt zu hinterlassen. „Ihr alle, Mütter und Väter, Großmütter, Großväter und alle, die Ihr für Kinder sorgt, kämpft mit! Für unsere Kinder! Sie sollen leben, gut leben, reine Luft atmen, klares Wasser trinken, sich an Schmetterlingen freuen. Immer wieder Sonne und dann wieder auch Regen genießen können“, sagte er in seiner Predigt.

Dabei gelte es, einen Wertewandel einzuläuten und daran auch als Christen mitzuwirken. „ Wir werden – so soll es sein – unser Glück nicht mehr am Wachstum des materiellen Wohlstands festmachen, sondern am Wachstum des Beziehungswohlstandes. Wir werden unsere Freiheit nicht mehr danach beurteilen, wie hoch der Tachometer gehen darf, sondern danach, ob wir uns schöpfungsverträglich fortbewegen“, führte Heinrich Bedford-Strohm aus.

Ähnlich äußerte sich auch die evangelische Theologin und Autorin Christina Brudereck in ihrer Predigt mit Leichter Sprache auf dem Kornmarkt. „Demokratie. Toleranz. Vielfalt. Freiheit, Nie wieder, heißt doch unser Eid. Familie Mensch ist himmelweit entfernt von Würde, Beteiligung, Gerechtigkeit.“ Dabei mahnte sie auch insbesondere den Einsatz für Frieden, nicht nur im sozialen Kontext, an. „Vom Frieden sowieso. Die Erde weint. Was ist denn mit der Zeit? Wenn uns keine Zeit mehr bleibt", fragte Christina Brudereck die Gesellschaft an.

Der Kirchentag sei eine Gelegenheit, miteinander um Fragen und Antworten zu ringen und Lösungen zu entwickeln. In der Gemeinschaft der kommenden fünf Tage könnten Impulse für die Zukunft entstehen, hoffen beide Theolog:innen. „Wir werden Gerechtigkeit nicht mehr daran messen, ob das Gehalt der vermeintlichen Leistungsträger hoch genug ist, sondern daran, ob alle Menschen, auch die Schwächsten, in Würde leben können – und zwar überall auf der Welt“, gab Heinrich Bedford-Strohm der Gemeinde mit auf den Weg.

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