Wer die eigene Freiheit verteidigt, bedarf der Unterstützung aller, die jetzt in Freiheit leben.

Erklärung des Präsdiumsvorstandes

Seit einer Woche erreichen uns schreckliche Bilder vom Krieg in der Ukraine.

Angesichts des von Russland geführten Krieges in der Ukraine und der einschneidenden Maßnahmen, die Deutschland gemeinsam mit seinen Partnerländern diesbezüglich ergreift, erklärt der Präsidiumsvorstand des Deutschen Evangelischen Kirchentages:

Seit einer Woche erreichen uns schreckliche Bilder von den Kriegsschauplätzen der Ukraine. Der ungerechtfertigte und völkerrechtswidrige Einmarsch russischer Truppen schockiert nachhaltig. Er bedroht nicht nur die territoriale Integrität der souveränen Ukraine, sondern muss als Angriff auf die europäische Sicherheitsordnung und die Werte unserer freiheitlichen Demokratien verstanden werden. Vor allem aber bedrückt das menschliche Leid, das Krieg und Zerstörung auf beiden Seiten mit sich bringen, ganz besonders unter der ukrainischen Bevölkerung. Die große Menge an Flüchtenden zwingt alle europäischen Staaten zu schnellem und unbürokratischem humanitärem Handeln.

Der Deutsche Evangelische Kirchentag lädt seit 1949 zum friedlichen Dialog ein und fordert zur gesellschaftlichen Verantwortungsübernahme auf.  

Als engagierte Christ:innen richten wir deshalb unseren Apell direkt nach Moskau: Kehren Sie um! Es ist ein Zeichen von Stärke, einen Fehler zu korrigieren. Gewalt, Tod, Elend und Zerstörung können niemals als Fundamente einer auf Sicherheit und Stabilität orientierten Politik dienen. Aus unserer eigenen Geschichte haben wir gelernt: Es ist immer richtig und nie zu spät, sich für den Frieden einzusetzen. Mit Hochachtung schauen wir deshalb auf die Menschen, die dies in Russland gerade mit friedlichen Mitteln zum Ausdruck bringen.

Der Einsatz für nachhaltigen Frieden kann schmerzhaft sein. Die von Deutschland, der Europäischen Union und anderen Partnern beschlossenen Sanktionen werden nicht nur Russland hart treffen, sondern sich direkt oder indirekt auch auf unseren Alltag auswirken. Diese Einschränkungen sind gerechtfertigt. Die Menschen in der Ukraine setzen für die junge Demokratie in ihrem Land ihr Leben aufs Spiel. Sie verdienen jegliche Unterstützung. Wer die eigene Freiheit verteidigt, bedarf der Unterstützung aller, die jetzt in Freiheit leben.

Auch der Kirchentag wird seinen Beitrag leisten:

  • Wir rufen hiermit alle auf, die sich dem Kirchentag verbunden fühlen - Teilnehmende, Helfende und frühere Mitwirkende - die Arbeit humanitärer Hilfsorganisation für die Ukraine und Menschen auf der Flucht mit Spenden und Tatkraft zu unterstützen.
  • Wir stellen Mitarbeitende für ihr ehrenamtliches Engagement im Rahmen von humanitären Einsätzen frei.
  • Aus unseren Lagerbeständen für Gemeinschaftsunterkünfte stellen wir Hilfsorganisationen Material für die Ausstattung von Flüchtlingsunterkünften zur Verfügung.
  • Wir rufen dazu auf an Friedensgebeten und -demonstrationen teilzunehmen.

Gemeinsam mit allen Friedenssuchenden beten wir für ein schnelles Schweigen der Waffen in der Ukraine, die Linderung des entsetzlichen Schmerzes der ukrainischen Bevölkerung und nachhaltige Schritte zur Lösung des Konfliktes.

Thomas de Maizière – Präsident

Anja Siegesmund – Präsidiumsvorstand

Torsten Zugehör - Präsidiumsvorstand

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