Memoria - jüdischer Gottesdienst

Nach 85 Jahre endlich wieder ein Gottesdienst

Am Samstagabend des Kirchentages fand am Hans-Sachs-Platz, erstmalig seid Abriss der Hauptsynagoge 1938 durch die Nationalsozialisten, ein von der israelitischen Kultusgemeinde Nürnberg ausgerichteter jüdischer Gottesdienst statt. Ungefähr 100 Menschen nahmen am durch Rabbiner Steven Langnas  zelebrierten Gottesdienst Teil.

Ein Zelt, dessen Innenwände die ehemalige Hauptsynagoge abbildeten, diente dabei als Gebetsstätte.

Gefeiert wurde der Schabbat, zur Erinnerung an Gottes Ruhetag nach der Schöpfung. Er beginnt am Freitagabend, sobald die ersten drei Sterne am Himmel sichtbar sind und endet gleichermaßen am Samstagabend. Da der Gottesdienst vor Einbruch der Dunkelheit stattfand, wurde das Nachmittagsgebet, Mincha, gesprochen, welches sechs festgelegte Gebetstexte enthält.

Ein wesentlicher Teil ist die Lesung aus der Tora. Diese wurde während des feierlichen Ritus aus ihrem eigenen Schrank entnommen und nach der Lesung den Teilnehmenden präsentiert.

Zur Mincha gehört auch das Hauptgebet, die Amida oder Achtzehnbittengebet, welches im Knien gesprochen wird. Den Abschluss bildete das Alenu, das Schlussgebet.

Autorin: Anja Elmdust

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